Kinder sind nicht sprachfaul!
Kinder wollen sprechen, das ist ein natürlicher Vorgang. Wenn Ihr Kind deutlich weniger spricht als seine gleichalten Freunde, dann kann das auch mal am familiären Temperament liegen, an harmlosen Sprachentwicklungsverzögerungen („late talker“), es kann sich jedoch auch eine behandlungsbedürftige Sprachentwicklungsstörung dahinter verbergen.
Können Sie das ganz sicher unterscheiden?
Unbehandelten Sprachentwicklungsstörungen sind ein erhebliches Entwicklungsrisiko! Es entwickeln sich sehr häufig Verhaltensauffälligkeiten, diese Kinder finden schwerer Freunde und lassen sich schwerer erziehen. Später entwickeln sich häufig Lese-Rechtschreib-Störungen. Riskieren Sie dies nicht.
Wir können Sie unterstützen!
Frühzeitig, möglichst vor dem 3. Geburtstag erkannt und dann gefördert lassen sich Fehlentwicklungen vermeiden. Nutzen Sie unser Angebot, Ihr Kind von Frau Rothardt oder Frau Blum untersuchen zu lassen. Deren Fachwissen wird Ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wie Sie Ihr Kind bestmöglich unterstützen können.

Sprachentwicklungs-Untersuchung
Das können wir für Sie tun:
Eingehende Befunderhebung des Sprachentwicklungsstandes, inkl
- Sprachentwicklungstest für Kinder, SETK 2 und 3-5, sowie ETS
- Hörwahrnehmungs- und Hörmerkfähigkeits-Screening
- Untersuchung der Mundsensomotorik
- Untersuchung, ob Mittelohrergüsse vorliegen
- Untersuchung des Gehörs, inkl.Sprach- und Tonaudiometrie
- Therapie- und Förderempfehlungen
Veranlassung weiterführender Untersuchungen:
- Computergestützte Hörtests wie OAEs
- Hör-EEGs (BERA) zur Untersuchung der Hörnerven
- Komplette entwicklungsneurologische Untersuchung
- Ausführliche Hörwahrnehmungstests und Hörmerkfähigkeitstests
- Intelligenzdiagnostik
- Konzentrationstests
- Lese-Rechtschreib-Diagnostik (Legasthenie)

Sprach-Hörtest bei einer 4 jährigen
Überprüfen Sie selbst, wieviel Ihr Kind etwa sprechen und verstehen können sollte:
Sprachverstehen
Reagiert auf seinen Namen, indem es sich zum Sprecher wendet.
Reagiert auf die Aufforderung „Komm her!“, indem es kommt.
Ahmt Gesten wie „winke-winke“ nach.
Zeigt auf den Gegenstand, den es haben möchte.
Kopfschütteln, wenn es etwas nicht will.
Sprachproduktion
Spricht erste Wörter, z.B. „Mama“, „nein“, „wau-wau“.
Versucht Geräusche nachzuahmen.
Wenn dann weitere Worte hinzukommen sind Vereinfachungen erlaubt, z.B. Ball =„Baba“, Banane =„ Nane“, Löffel = „Löffe“, Brot = „Bot“, Schuh = „Tu“.
Sprachverstehen
Normal ist etwa 200 Wörter zu verstehen.
Einfache Aufforderungen, z.B. „Hol den Ball!“, „Zeig mir den Stuhl!“ werden verstanden.
Aussprache
Die Laute m, b, p, d, t, n, sowie l sollten gebildet werden können.
Eventuell auch schon f, w, g, k.
Lispeln ist normal
Wortschatz
Es werden meist etwa 50, aber auch schon bis 200 Wörter gesprochen, meist Körperteile, Spielsachen, Funktionswörter, wie „da“, „mehr“, „auch“, erste Verben, wie „haben“ oder „aufmachen“. Mädchen können das meist schon im 18.Lebensmonat, Jungen etwas später, manchmal erst im 30.Lebensmonat.
Vereinfachungen sind weiterhin normal: z.B. Ball =„Baba“, Banane =„ Nane“, Löffel = „Löffe“, Brot = „Bot“, Schuh = „Tu“.
Erste Zweiwortäußerungen sind zu hören, zum Beispiel „Ball haben!“, „Puppe schlafen!“, „Nicht haben!“, „Is das?“
Sprachverstehen
- Versteht Zweifachaufträge, z.B. „Lege den Löffel in die Tasse!“
- Kann Grundfarben zuordnen.
Aussprache
- Spricht alle Laute korrekt, bis auf die Zischlaute s, sch, ch.
- Erste Konsonantenverbindungen, zum Beispiel bl, fl.
- Einige alterstypische Vereinfachungsprozesse:
- Normal: Lautersetzungen v.a. von sch und ch, z.B. Schuh › „Su“, „Ich“ › „Is“
- Normal: Lautangleichungen, z.B. „Treppe“ › „Kreppe“, „Drei“ › „Grei“
Wortschatz
- Erste Präpositionen, z.B. „auf“, „unter“.
- Personalpronomen, z.B. „ich“, „du“, „mein“.
- Benennt Grundfarben.
- Der Wortschatz ist über 400 Worte groß
Grammatik
- Nebensatzbildungen mit einfachen Konjunktionen, z.B. „und“, „weil“.
- Zweites Fragealter: Wer? Was? Wo? Warum? etc.
Sprechflüssigkeit
- Im 4. Lebensjahr können bei einigen Kindern normale Unflüssigkeiten auftreten, die vom Kind selbst nicht auffällig empfunden wird: Wiederholungen von Satzteilen und langsame Wiederholungen von ganzen Wörtern. Ein Beispiel: „Ich will, ich will, ich will Saft haben.“
- Ein echtes Stottern zeigt folgende Symptome: Wiederholungen von Lauten und Silben, Verlängerungen von Lauten und Blockierungen von Wörtern oder in einem Wort.
Spätens zum 3.Geburtstag sollten Sie im Zweifel Gehör und Sprachentwicklung untersuchen lassen!